Grüner Star (Glaukom)

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Was ist ein Grüner Star (Glaukom)?

Ein Grünen Star (Glaukom) beschreibt verschiedene Krankheitsbilder, welche zu einer Druckschädigung des Sehnervs (Nervus opticus) führen. Dabei kommt es zu Gesichtsfeldausfällen und unter Umständen auch zu einer Veränderung der Sehnervpapille. Die Druckschädigung kommt dabei durch einen erhöhten Augendruck zustande. Meist ist dies zurückzuführen auf eine Überproduktion von Kammerwasser oder einen gestörten Abfluss über den Schlemm-Kanal.

Aufbau Augenkammern und Kammerwasser

Im Auge finden sich verschiedene Strukturen, die unter anderem zusammen zwei Höhlen bilden: Die vordere und die hintere Augenkammer. Die vordere begrenzende Struktur ist dabei die Hornhaut (Cornea) und die hintere bildet die Augenlinse. Als Grenze zwischen den beiden Kammern dient die Iris und der Ziliarkörper am Rand. Der hintere Teil des Ziliarkörpers ist ausserdem auch das Gewebe, welches für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist. Dieses wird von spezialisierten Epithelzellen sezerniert und besteht hauptsächlich aus Wasser – daher auch der Name. Um von der hinteren in die vordere Augenkammer zu gelangen diffundiert die Flüssigkeit durch den Ziliarkörper. Danach setzt sich der Fluss in Richtung nasalen Augenwinkel fort, wo sie schlussendlich über den sogenannten Schlemm-Kanal abfliesst. Der Flüssigkeitsdruck in den Augenkammern befindet sich in einem fein austarierten, konstanten Gleichgewicht als Produkt aus Synthese und Abfluss. Eine Störung dieses Gleichgewichts kann in der Folge zu einem Unter- oder Überdruck im Auge führen mit den dafür charakteristischen Folgen.

Erhöhter Augendruck

Als Ursache für einen erhöhten Augendruck kommen vor allem zwei Probleme in Frage: Eine Überproduktion von Kammerwasser durch den Ziliarkörper oder eine Verstopfung oder Blockade des Abflusses, das heisst des Schlemm-Kanals. Beides führt zu einer Druckerhöhung infolge zunehmender Flüssigkeitsfüllung der Augenkammern. Diese Druckerhöhung kann in der Folge dazu führen, dass sich damit der Druck auf den Sehnerv (Nervus opticus) erhöht und diesen beginnt abzuklemmen. Dies führt zu Gesichtsfeldausfällen und Einschränkung oder Verlust des Sehvermögens und wird Grüner Star oder Glaukom genannt. Je nach Ausprägung der Erkrankung fallen die Symptome unterschiedlich aus.

Im Gegensatz dazu droht bei einem verminderten Augendruck eine Netzhautablösung, weil der Augendruck im Normalzustand des Auges dafür verantwortlich ist, dass die Netzhaut durch den Augeninnendruck an die Augenrückwand gedrückt und somit aufgespannt wird. Löst sich die Netzhaut (Retina) hingegen von der Wand, verläuft dies meist schmerzfrei kann aber ohne rasche Behandlung bis zur Erblindung führen.

Primäres und sekundäres Glaukom

Die Erkrankung des Grünen Stars kann- wie bereits erwähnt – unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet dabei das primäre Glaukom vom sekundären Glaukom. Bezeichnend für ein primäres Glaukom ist, dass es nicht als Folge einer zugrundeliegenden Erkrankung auftritt sondern unabhängig als isoliertes Symptom. Ein sekundäres Glaukom hingegen kann die Folge entweder einer anderen Augenerkrankung, der unerwünschten Nebenwirkung eines Medikaments, eines ärztlichen Eingriffs oder eines Traumas sein. Entsprechend unterschiedlich fällt die jeweilige Therapie aus.

Untersuchung und Therapie

Nach vorgängiger Abklärung bei Ihrem Augenarzt Zollikofen zur Bestimmung der Art des Glaukoms, gibt es eine ganze Reihe diagnostischer Verfahren, um zu untersuchen ob bestimmte Augenstrukturen bereits oder zu welchem Ausmass sie in Mitleidenschaft gezogen wurden. Insbesondere eine mögliche Schädigung des Sehnervs (Nervus opticus) bedarf einer raschen Abklärung. Dazu kommen folgende Untersuchungen zum Zug:

  • Spaltlampenuntersuchung zur Allgemeinbeurteilung des Auges unter besonderer Berücksichtigung der vorderen Augenkammer.

  • Gonioskopie zur Untersuchung des Trabekelwerks, welches zwischen der Iris und dem Augenaussenrand aufgespannt ist.

  • Funduskopie, welche eine genauere Betrachtung des Augenhintergrunds ermöglicht – insbesondere der Sehnervpapille und des Sehnervs.

  • Perimetrie zur Detektion möglicher Gesichtsfeldausfälle

Natürlich erfolgt ausserdem eine Augendruckmessung. Eine regelmässige Messung des Augeninnendrucks im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung, dient der Früherkennung eines Glaukoms und kann schwerwiegendere Folgen und Einschränkungen der Sehfähigkeit verhindern. Bei der sogenannten Tonometrie wird mittels Tonometer der Augeninnendruck gemessen, wobei man sich das physikalische Prinzip der Verdrängung zu Nutze macht: Von aussen wird das kleine, sehr empfindliche Messköpfchen gegen die Hornhaut (Cornea) gedrückt. Die Kraft, die dabei aufgewendet muss, entspricht dabei nach einer Umrechnung ziemlich genau dem im Auge vorherrschenden Druck. Die Tonometrie bedarf einer Tröpfchenanästhesie und ist ein unkompliziertes und effektives Verfahren. Der Normwert für den Augeninnendruck beträgt etwa 15,5 mmHg. Von einem pathologisch verminderten Druck spricht man bei unter 10 mmHg, ein klar erhöhter Augendruck liegt in der Regel bei über 20 mmHg vor.

Je nach Ursache und Verlauf eines Grünen Stars, finden unterschiedliche Therapien Anwendung. Insbesondere die Unterscheidung zwischen einem primären und sekundären Glaukom ist von elementarer Bedeutung: Bei ersterem wird das eigentliche Glaukom direkt lokal behandelt, bei letzterem muss vor allem die eigentliche Ursache – nämlich eine zugrunde liegende, systemische Erkrankung – behandelt werden.

Dabei kommen Medikamente zum Einsatz, die die Überproduktion des Kammerwassers eindämmen oder den Abfluss steigern. In manchen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff zur Entlastung notwendig sein – meist handelt es sich dabei um eine Trabekulektomie oder eine Goniotomie. Unter Umständen kann auch eine Lasertherapie in Betracht gezogen werden. Für genauere Details und die Ausarbeitung einer konkreten, individuellen Therapie stehen Ihnen die Spezialisten der Augentagesklinik Zollikofen gerne zur Verfügung.

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