Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt
Wieso zur Vorsorgeuntersuchung?
Der Sehsinn gilt als der wichtigste Sinn des Menschen – er ermöglicht uns Fortbewegung, Orientierung, Einschätzungen der Lage, Erkennung von Gegenständen und Personen und vieles mehr. Aufgrund dieser starken Abhängigkeit ist es selbsterklärend, dass ein intaktes Sehvermögen Grundvoraussetzung dafür sein muss, um von all diesen Vorteilen und Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es eben diese Fähigkeiten und die uneingeschränkte Nutzung des Sehvermögens sicherzustellen beziehungsweise etwaige Störungen zu erkennen und wenn möglich zu beheben. In Bezug auf die Augen gilt dabei der Grundsatz: Je früher eine Problematik erkannt und behandelt werden kann, desto besser stehen die Heilungschancen. Die Früherkennung von Erkrankungen und Störungen gehört demnach zu den wichtigsten Aufgaben eines Augenarztes. Sie dient dem Erhalt eines guten Lebensstandards bezüglich der Augen auch in fortschreitendem Alter.
Messung des Augendrucks und Untersuchung der Netzhaut ab dem 40. Lebensjahr
Ein typisches Beispiel einer Erkrankung bei der eine Früherkennung den gesamten Krankheitsverlauf sehr positiv beeinflussen kann ist der Grüne Star (Glaukom). Ein Glaukom entsteht durch eine Erhöhung des Augeninnendrucks und führt zu einer Abklemmung des Sehnervs – dieser ist die einzige und wichtigste Verbindung des Sehorgans mit dem Nervensystem und dem Gehirn und somit eine essentielle Leitstruktur. Bei Schädigung dieser Leitungsbahn wird die Verbindung zum Hirn teilweise oder ganz unterbrochen. Im Spätstadium führt dies erst zu Gesichtsfeldausfällen und später zum teilweisen oder kompletten Verlust des Sehvermögens. Diese einschneidenden und unter Umständen auch irreversiblen Symptome lassen sich aber durch eine entsprechende Früherkennung der sich anbahnenden Problematik in den meisten Fällen abwenden und es bestehen sehr gute Heilungschancen. Zur Untersuchung gehören verschiedene diagnostische Tests:
Die Messung des Augendrucks erfolgt mittels eines Tonometers. Dabei wird das kleine Messköpfchen des Tonometers leicht gegen die Hornhaut des lokal betäubten Auges gedrückt. Gemäss einem einfachen physikalischen Prinzip, entspricht dann jener Druck der aufgewendet werden muss, um die Hornhaut ein wenig einzudrücken, dem Augeninnendruck.
Die Grösse des Gesichtsfeldes wird mit einer Perimetrie bestimmt und die Analyse des Sehnervs beziehungsweise der Sehnervpapille wird durch eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt.
Makula-Untersuchung ab dem 60. Lebensjahr
Die Makula (Macula lutea, sogenannter „gelber Fleck“) befindet sich etwa in der Mitte der Netzhaut (Retina) und stellt den Ort des schärfsten Sehens dar. Sie beinhaltet die Fovea centralis – jenen Ort der Netzhaut mit der höchsten Dichte an Photorezeptoren, welche das schärfste Sehen ermöglichen. Oft kommt es zu einer altersbedingten Makuladegeneration, das heisst die Photorezeptorendichte und somit die Qualität des Gewebes nimmt mit zunehmendem Alter ab. Diese Degeneration setzt häufig ab dem 60. Lebensjahr ein. Mit einer entsprechenden Früherkennung, lässt sich eine Makuladegeneration relativ gut und erfolgreich behandeln.
Wann mit der Vorsorgeuntersuchung beginnen?
Um den häufigsten und wichtigsten altersbedingten Beschwerden im Zusammenhang mit den Augen möglichst früh entgegenzuwirken, wird eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Der Vorteil einer regelmässigen Untersuchung ist, dass neben den wie bereits erwähnten typischen Krankheitsbildern auch viel eher andere Augenleiden – wie zum Beispiel ein Grauer Star (Katarakt), also eine Linsentrübung – viel früher erkannt werden können. Nicht selten kommt es ausserdem vor, dass gewisse Erkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose (MS) sich zuerst in den Augen manifestieren, bevor andere Beschwerden und Symptome bemerkt werden. Eine Früherkennung kann auch hier die Heilungschance signifikant erhöhen oder den Krankheitsverlauf sehr positiv beeinflussen. Auch Risse in der Netzhaut oder Netzhautablösungen (Amotio retinae) sind typische Erkrankungen, die durch regelmässige Kontrollen früh und zuverlässig erkannt werden können – bevor sich gravierende Folgen manifestieren können.
Wenn Sie sich gerne zu einer Vorsorgeuntersuchung anmelden möchten oder weitere Informationen dazu wünschen, stehen Ihnen die Spezialisten der Augentagesklinik Zollikofen gerne zur Verfügung. Mit einem wachsamen Auge unsererseits, sorgen wir für ein bestmögliches Wohlbefinden Ihrerseits.
